1908: Neubau Fabrik Ferdinandstraße
Aufgrund der wachsenden Nachfrage entschlossen sich die Inhaber zum Neubau einer Fabrik in Meißen-Zscheila, nach deren Fertigstellung 1908 die Zweigwerke Fischergasse und Talstraße aufgegeben wurden.
Das Gebäude in der Ferdinandstraße hatte die damals modernste technische Ausstattung: „Das fünf Stockwerke umfassende, bis zum Dach aus Eisenbeton gebaute Etablissement von 72 m Länge ist mit den neuesten technischen Vervollkommnungen und maschinellen Anlagen ausgerüstet. Vermittels einer Kraftanlage von 150 P.S. wird eine elektrische Licht- und Kraftzentrale unterhalten, von wo aus sämtliche Maschinen [insgesamt waren es mehr als 40] durch Elektromotoren einzeln angetrieben werden; ferner sorgt eine fast durchweg im Fußboden montierte Absauganlage für sofortige Entfernung allen Staubes, sowie der Späne und Holzabfälle, und eine vorzügliche patentierte Holztrockenanlage neuesten Systems gibt die Gewähr für tadellose Pflege der Hölzer vor der Verarbeitung. [...] Bei voller Inanspruchnahme beider Werke war es möglich, bei einer Gefolgschaft von ca. 300 Mann jährlich bis zu 2.800 Flügel, Pianos und Einbaupianos herzustellen.“
In der Ferdinandstraße wurden Halbfabrikate erstellt, in den Werkstätten im Seitentrakt der Martinstraße erfolgte der Einbau der Mechaniken und der Zusammenbau der Instrumente. Im Hauptgebäude der Martinstraße befanden sich die Verkaufs- und Kontorräume sowie in den oberen Stockwerken Wohnungen.